Monatsgebet
Februar
Hab keine Angst, ich bin da“
Liebe Gemeinde,
ein Hafen, in dem Boote liegen, Schiffe auf dem Meer – sie
sind Anziehungspunkt und ein wunderbarer Anblick. Wie sie
so über das Wasser gleiten, wie man auf dem Wasser von
einem zum anderen Ufer übersetzen kann und sich viele
Umwege erspart! Ja, auch eine Fahrt auf der Ruhr ist ein
schönes Erlebnis.
Wer viel mit dem Boot unterwegs ist oder verreist, weiß: es
gibt nicht nur die ruhigen, die sonnigen Tage. Gerade das Meer kann auch ganz
anders sein: Sturm und meterhohe Wellen sind bedrohlich. So haben es die
Jünger erlebt. Sie sind mit Jesus im Boot, und er schläft. Mit einem Mal kommt
ein Sturm auf, die Wellen schlagen ins Boot, und die Jünger wecken in ihrer
Angst Jesus auf. Durch sein Wort wird das Meer wieder ruhig, und die
Bedrohung ist vorbei.
Jesus fragt seine Jünger:
„Was seid ihr so furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben?“
Eine Frage, die er auch uns stellt. Furchtsam… der Anfang dieses Jahres 2022 ist
wieder von einer neuen Coronawelle bestimmt mit all ihren Auswirkungen in
immer neuen Verordnungen und Überlegungen. Wo führt das noch hin? so
mögen wir uns ängstlich fragen. Wie steht es eigentlich um unser Land, das so
gespalten wirkt, in dem Politikerinnen und Politiker an Leib und Leben bedroht
werden und Fackelzüge stattfinden vor ihren Wohnungen, in dem Judenhaß
wieder salonfähig zu werden scheint. Wo sind die, die gegensteuern? Und wie
geht das weiter mit unserer Erde, die direkt in die Klimakatastrophe steuert –
und wir wissen noch nicht, wie wir das Ruder herumreißen sollen. Da kann man
schon furchtsam werden.
Aber auch wenn wir es gar nicht merken: Jesus ist mit uns im Boot. Vielleicht im
Moment noch schlafend. Aber er ist da. Und er kann jederzeit alles Bedrohliche
beenden und die Stürme auch in unserem Leben zum Schweigen bringen.
Deshalb: Keine Angst! Er ist ja da! Was immer noch in diesem Jahr auf uns
zukommen mag: wir können zuversichtlich und mutig sein, weil er da ist. Alles
kommt darauf an, ob wir das glauben können, ob wir ihm ganz vertrauen und
und ihm alles zutrauen! – Dann gelingt die Bootsfahrt
unseres Lebens an sonnigen wie an stürmischen Tagen.
Diese Zusage hören wir auch im Lied für diese Woche:
Stimme, die Stein zerbricht, kommt mir im Finstern
nah, jemand, der leise spricht: Hab keine Angst, ich bin
da.
(Pfarrerin Andrea Rylke-Voigt)